Vorstellung der Naturschutzarbeit in Rickenbach – Treffen OV Hotzenwald am 29.11.2022

(Bericht vom Treffen des Ortsverbandes Hotzenwald am 29. November 2022 in der GLASWERKSTATT von Dirk Bürklin)

Dr. Ralf Engel stellte die Naturschutzarbeit des Schwarzwaldvereins Vorderer Hotzenwald mit Bürgerbeteiligung vor. In lockerer Runde erklärte er worum es geht: Schutz der Biodiversität und dass dies ebenso wichtig ist wie die Bekämpfung des Klimawandels, es sind die Zwillings-Krisen oder besser -Katastrophen unseres Jahrhunderts.

Trotzdem darf man den Mut nicht verlieren. Herr Engel erklärte seine Herangehensweise. Er sieht in der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg und den aktuellen Umweltdaten die vorgegebene Richtung. Diese sollte als Konsens für jeden gelten und akzeptiert sein.

Nun versucht er zusammen mit dem Schwarzwaldverein Rickenbach für die Handlungs-Felder „Privatgrün“, „Öffentliches Grün“, Natur&Wirtschaft“ und den großen Flächenbereichen Landwirtschaft und Wald Pilotprojekte zu gestalten bzw. vorzustellen, die als Lösungsansätze dienen könnten. So wurde sein eigener Privatgarten – der Naturgarten Hotzenwald – kürzlich mit Gold prämiert in der bundesweiten Initiative „Tausend Gärten – tausend Arten“. Schon seit 2014 legte man Flächen im Rahmen des „blühenden Naturpark Südschwarzwald“ an. Man entwickelt weiter und bearbeitet in den Frühjahrs- und Herbstaktionen des Schwarzwaldvereins das öffentliche Grün für die Gemeinde in Rickenbach. Auch dort wurden bereits Preise gewonnen und bei der landesweiten Initiative „Natur nah dran“ erfolgreich mitgemacht. Die Novartis Natur-Erlebnis-Anlage in Wehr dient als positives Pilot-Beispiel für Natur & Wirtschaft und wurde als offizielles Biodiversitäts-Projekt der BRD ausgezeichnet. Damit stehen für 3 wesentliche Handlungsfelder Positiv-Beispiele zur Verfügung an denen sich jeder orientieren kann.

Nun beschäftigt er sich mit dem Wald und der Landwirtschaft. Auch hier wird die Diskussion gesucht und geführt. Er stellt sogar die Lösung zum Problem des „Artensterbens“ bei uns vor. Er sagte: „Es kristallisiert sich für mich immer mehr heraus, dass wir die Feldraine, die Säume und Randstrukturen, die wir aus unserer Kindheit kennen, zurückholen müssen, um das Artensterben aufhalten zu können. Natürlich verbunden mit einem ökologischen, möglichst pestizidfreien Umgang mit der Natur. Dies muss auf einer Fläche von 10-15% passieren und möglichst immer vor Ort. Als Beispiel zeigte er die Extensivierung von 2 ökologische Auswahlflächen mit Orchideen und Berg-Sandglöckchen im Straßenbegleitgrün in Rickenbach.

Insgesamt machte er uns Hoffnung, dass wir es gemeinsam vor Ort schaffen können, wenn wir nicht weiter zuwarten, sondern endlich einfach anfangen das Richtige zu tun. Somit ruft er uns alle dazu auf, bei den örtlichen Naturschutzvereinen mit zu wirken und dort Projekte umzusetzen bzw. selbst im eigenen Wald oder in der Landwirtschaft Projekte anzugehen. Einfach Schritt für Schritt. Er selbst hat dazu eine Internetseite mit Blog installiert. Dort werden einfache Lösungen und Interessantes zum Thema Naturschutz öffentlich gemacht. Auch wäre es schön, wenn man seine Fragen stellt oder einfach seine Beispiele bei ihm meldet. Wer möchte kann sich auf die Verteiler-Liste setzen lassen. Einfach email an ralf.engel13@web.de.

Blog:

http://www.netzwerk-naturschutz-wt.de/news/index.php?rubrik=1

Dr. Ralf Engel
Kirchensteig 13
79736 Rickenbach-Bergalingen

07765 96708 (mit Anrufbeantworter)