Das Land Baden-Württemberg fördert das Flurneuordnungsverfahren in Görwihl-Strittmatt in drei Tranchen mit insgesamt fast 2,6 Millionen Euro. Am Dienstag durfte Landtagsabgeordneter Niklas Nüssle MdL bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides für die zweite Tranche in Höhe von 771.000€ durch Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL dabei sein.
Mit Flurneuordnungsverfahren kommen die wenigsten im Laufe Ihres Lebens in Berührungen. Dabei sind solche Verfahren wichtiger, interessanter und nützlicher, als man im ersten Moment denken mag. In unserer Region und auch im ganzen Land Baden-Württemberg sind Grundstücke durch Realteilung (d.h. Aufteilung der Grundstücke die Erben) über die Jahrzehnte und Jahrhunderte immer kleiner und zersplitterter geworden. Das kleinste mir bekannte Waldgrundstück im Wahlkreis ist zum Beispiel nur sechs Quadratmeter groß! In diesen „Handtuchgroßen“ Flurstücken ist eine effektive Waldbewirtschaftung nur noch sehr schwierig möglich. Dies belastet nicht nur die Eigentümer*innen der Grundstücke, sondern schadet – wenn nötige Pflege ausbleibt – auch dem Wald selbst. Im Flurneuordnungsverfahren in Görwihl-Strittmatt werden daher die Grundstücke von über 300 Besitzer*innen vermessen, bewertet, getauscht und zusammengelegt. Außerdem wird die Wegestruktur im Wald mit breiteren Fahrwegen und schmaleren Maschinenwegen so optimiert, dass die Grundstücke wieder einfacher und für die Natur schonender erreicht werden können. Nur so ist auch in Zukunft eine gute Bewirtschaftung der Flächen möglich. Im Verfahren wird darüber hinaus auch die Qualität eines Moores verbessert. So auch aus dem Moor „Silberbrunnenmoos“ ein Weg entfernt, der bisher schädlich für den Wasserhaushalt war und die Moorfläche wird freigehalten und aufgewertet.
Flurneuordnungen sind als nicht nur langwierige Verwaltungsverfahren, sondern tragen aktiv zu Wald- und Umweltschutz bei. Das Land Baden-Württemberg hat diese Wichtigkeit erkannt und fördert deshalb zum Beispiel die Kosten dieses Verfahrens in Strittmatt mit insgesamt 80% der Kosten.
(Bildhinweis Beitragsfoto: Peter Schütz)